"Club Life" mit Axel Stirl
16.10.2013
CLUB LIFE MAGAZIN - AXEL STIRL PIN MAIL AG
Als die PIN Mail AG am 17. August 1999 ihren ersten Brief in Berlin beförderte, gaben Kenner der Branche der „Grünen Post“ kaum eine Chance. Trotz einiger Rückschläge beschäftigt das Unternehmen heute mehr als 1.000 Mitarbeiter und bearbeitet täglich mehr als 700.000 Postsendungen in ihren eigenen Sortierzentren. Verantwortlich für „Menschen und Material“ bei PIN ist heute als Vorsitzender des Vorstands Dr. Axel Stirl. Wir sprachen mit dem Mitglied unseres Advisory Boards über Erfolge und Entwicklungen, Marktchancen und Aussichten der „Grünen Post“.
Sie waren selbst viele Jahre bei der Deutschen Post in verantwortlicher Position. Was macht „Grün“ definitiv besser als „Gelb“?
Im Gegensatz zu dem riesigen Gebilde Deutsche Post begegnen wir unseren Kunden auf Augenhöhe. Das führt zu optimaler Kommunikation, bestem Verständnis und damit zu dauerhaft positiven Beziehungen.
Das Einlieferungssystem von PIN umfasst 360 Standorte. Muss diese Zahl nicht deutlich wachsen, um für Privatkunden wirklich attraktiv zu sein?
Die Zahl ist bereits mehr als deutlich gewachsen – nämlich auf 2,4 Millionen Haushalte und Unternehmen in Berlin. Sie alle können mittlerweile ihre Briefe über www.ebrief.de quasi selbst einliefern. Einige tausend Kunden nutzen bereits heute täglich unseren einmaligen Service.
Ärgernis Internetbestellungen (z. B. Bücher von Amazon): Paket-Dienste liefern tagsüber – und geben sie oft bei Nachbarn ab ... Hat PIN dafür eine Lösung?
In Berlin ist PIN bereits der Dienstleister für Amazon. Bei Büchern oder CDs stellen wir zunächst wie gewohnt zu. Sendungen, die nicht in den Briefkasten passen, werden aber noch am selben Tag in einer der 139 Filialen von „Kaiser‘s“ deponiert. Bis 22 Uhr, in vielen Filialen auch länger, kann die Sendung dort bequem abgeholt werden, Parkplatz vor Ort inklusive ...
Noch ist PIN klar günstiger als die Post. Müssen wir mit zunehmendem Ausbau Ihres Vertriebsnetzes nicht mit einer Gebühren-Anpassung an „Gelb“ rechnen?
Nein, denn wir haben gelernt, im Interesse unserer Kunden mit dem Cent zu rechnen. Darüber hinaus haben wir auch nicht vor, Kosten durch Glaspaläste oder die Beschäftigung von Chauffeuren zu verursachen, die wir dann auf unsere Kunden umwälzen.
Sie stehen mit PIN im ständigen Wettbewerb mit dem größten Dienstleister des Landes. Was treibt Sie an und woher nehmen Sie die Kraft im „Kampf gegen Goliath“?
Eine gute Frage, auf die ich aber auch für mich keine wirklich befriedigende Antwort habe. Vermutlich ist dafür schlicht ein Gendefekt verantwortlich.
Kommen Sie überhaupt noch zum Lesen?
Aber ja, so viel Zeit muss einfach sein.
Welche drei Bücher haben Sie am meisten beeindruckt?
Da muss ich gar nicht lange nachdenken: „The Fear Index“ von Robert Harris, „Weber‘s Grill Bibel“ und „Mut und Gnade“ von Ken Wilber.
Welchen Service des Berlin Capital Club schätzen Sie als professioneller Dienstleister besonders?
Ganz einfach die Schaffung einer hocheffizienten Netzwerk-Plattform. Nennen Sie mir ein Problem – und wir lösen es im Netzwerk unserer Mitglieder.
Was sagen Sie einem Geschäftspartner, um ihn von einer Mitgliedschaft im Berlin Capital Club zu überzeugen?
Gar nichts, denn das geht auch ohne Worte. Ich lade ihn ein, lasse ihn die grandiose Küche von Michael Tuschen genießen, die Weinempfehlung unseres Maître d‘hôtel Serkan Özcan und den diskret-perfekten Service des gesamten Teams. Das alles spricht für sich.